Alarmierung

In Hamburg werden die ca. 2.600 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Bedarfsfall über Meldeempfänger und per App alarmiert. Da die Freiwillen Feuerwehren Hamburgs im Jahr zu über 10.000 Einsätzen ausrücken, ist eine Alarmierung wie früher über Sirenen oder Telefonketten der Bevölkerung nicht zumutbar. Daher gibt es bereits seit 1978 Funkmeldeempfänger, die eine „stille Alarmierung“ ermöglichen.

Digitaler Meldeempfänger
Digitaler Meldeempfänger (DME)

Zu Anfang handelte es sich um analoge Geräte in der Größe eines Backsteins, die bei einer Alarmierung mittels einer 5-Ton-Ruffolge (Selektivruf) ausgelöst wurden. Direkt nach der Alarmierung erfolgte eine von der Feuerwehreinsatzzentrale mündlich über Funk übermittelte Durchsage zur Schadenslage. In den Jahren von 1993 bis 1996 wurde eine digitale Alarmierungstechnik eingeführt. Alle Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr sind mit digitalen Meldeempfängern ausgestattet, die kleiner als eine Zigarettenschachtel sind.

Auf jedem DME können mehrere Alarmierungsschleifen eingerichtet werden, so dass es möglich ist, über eine Schleife sämtliche Angehörige einer Wehr zu Einsätzen zu alarmieren, aber auch z. B. der Wehrführung separat eilige Informationen zukommen zu lassen.

Die erste Information über die Art der Alarmierung ist bereits auditiv und somit ohne Blick auf den DME zu entnehmen. So unterscheiden sich die Signaltöne eines Vollalarms (wie z. B. bei einem Brand in einem Wohnhaus) von den Signaltönen eines Kleinalarms (z. B. einem brennenden Altpapiercontainer) oder eines Erstversorgungsalarms. Auch kann der Wehrführer direkt am Signalton erkennen, ob es sich um eine informative Auslösung nur für die sog. Wehrführerschleife oder eine Alarmierung für seine Wehr handelt.

Darüber hinaus werden mit dem angezeigten Text visuell weitere Informationen zur Alarmart, dem Einsatzort und der alarmierten Einheit übermittelt. Übersicht über mögliche Einsatzstichworte.

Da der Platz auf dem Display des DME beschränkt ist, geht parallel zur Alarmierung der Einsatzkräfte ein Fax an das Feuerwehrgerätehaus. Diese sog. Einsatz-Depeche enthält über die Angaben auf dem Display des DME hinaus nähere Informationen zur gemeldeten Schadenslage. Zudem wird die Lage der nächstgelegen Hydranten oder ggf. andere für den Einsatz relevante Informationen (besondere Gefährdungslagen z. B. bei Einsätzen auf dem Gelände von Chemieunternehmen etc.) übermittelt.

Seit Anfang 2022 ist eine neue über das TETRA-Funknetz angebundene Melder-Generation in der Erprobung.